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Das Trampeltier

Die gesamte Oberfläche dieser Skulptur, die ein Trampeltier samt Reiter darstellt, ist von feinen Rillen überzogen. Tagelang kreiste Daniel Bucur mit einem speziel­len V­-füßigen Stemmeisen um das nass­grüne Kastanienholz und zog Linie um Linie.

Die Gleichmäßigkeit der feinen Rillen wurde erst durch die Feuchtigkeit des Holzes möglich. Für Daniel Bucur ist Schnitzen der Inbegriff von Ruhe. Er fühlt sich mit der Welt vereint, es gibt keine Überlegungen. Der Kopf ist frei. Genauso verhält es sich mit den langen Wan­derungen der Kamele durch die Wüste. Schritt für Schritt durchqueren sie die Dünen, den endlosen Sand. Die Einsamkeit der Arbeit und auch die Einsamkeit des Kamels in der Wüste ist spürbar. Auch Friedrich Nietzsche („Also sprach Zarathustra“) sah in der Einsamkeit des Kamels in der Wüste den Weg zur Wandlung: „Alles dies Schwerste nimmt der tragsame Geist auf sich: dem Kamele gleich, das beladen in die Wüste eilt, also eilt er in seine Wüste. Aber in der einsamsten Wüste geschieht die zweite Verwandlung: zum Löwen wird hier der Geist, Freiheit will er sich erbeuten und Herr sein in seiner eignen Wüste.“

Weitere Skulpturen

Große Kugel

Die Faszination, aus einem Stück eine neue Skulptur zu formen, ist bei dieser großen Kugel spürbar. Eine Wiener Esche, die einer neuen Straße weichen musste, liegt der großen Kugel zugrunde. Der Durchmesser der Esche betrug 1,3 Meter. Ein kräftiger Stamm mit einem deutlich sichtbaren Hauptriss.

Die Massivität dieser Skulptur sticht ins Auge. Mit einem Meter Durchmesser und in kugelrun­der Gestalt präsentiert sich der einstige Baum dem Betrachter. Und doch wirkt die Skulptur fraglich. Der Hauptriss, der sich je nach Tempe­ratur dehnt oder zusammenzieht, birgt Leben­digkeit in sich. Erstmals gezeigt im WeinWerk in Gols (Burgenland), beschlich den Künstler nachts die Befürchtung, die Kugel könnte auf die Straße rollen und dort ein Auto beschädigen. Aber sie blieb standhaft an ihrem Ausstellungsort und wirkt bis heute erhaben und doch fragil. Ähnlich wie unsere Mutter Erde.

Die nachweislich 17.500 gebohrten Löcher verleihen der Skulptur zusätzliche Raffinesse. Die Abstände sind fein tariert und ringen Be­wunderung für die unendliche Geduld des Künstlers ab. Fein geölt und mit Schellack poliert, hat die Kugel von Daniel Bucur einen Schutzschild für die Zukunft erhalten.

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Die Giraffe

Die Giraffe ist der Inbegriff von Anmut. Erhaben erspäht sie bereits von Weitem Freund oder Feind. Schon im alten Ägypten glaubte man, Giraffen seien Orakelwesen mit schamanischen Fähigkeiten. Und wahrlich, schon alleine ihre Größe von bis zu sechs Metern und ihre scharfen Augen machen sie zum Inbegriff für den Blick in die Ferne. Ser(u), das ägyptische Wort für Giraffendarstellungen, bedeutet bis heute „erspähen“ beziehungsweise „in die Ferne blicken“, aber auch im symboli­schen Sinne „vorhersagen“. Die Skulptur von Daniel Bucur ist aus gelblichem Holz geschnitzt, poliert und mit Schellack überzogen. Bemerkenswert ist auch die Art, wie das Fell der Giraffe wiedergegeben wird. Zwar fehlen die Flecken, doch in Form und Gestalt erkennt der menschliche Geist sofort eine Giraffe. Eine gewisse Gedrücktheit kann man der Figur entnehmen. Ein sichtbares Zeichen von Verletzlichkeit. Denn obwohl Giraffen die größten am Land lebenden Säugetiere sind und sie den Blick in die Ferne besitzen, sind sie doch sehr zarte Geschöpfe. Geliebt und gejagt. Früher fertigte man aus den langen Sehnen Musikinstrumente und Bögen, das Fell war ein Statussymbol. Heutzutage dient die Giraffen jagd als reines Vergnügen der Großwildjäger. Von der Weltnaturschutzunion IUCN wurde die Giraffe deshalb auf die rote Liste der gefährdeten Tiere gesetzt. Mit dieser Skulptur soll die Aufmerksamkeit auf den Schutz dieser anmutigen Geschöpfe gerichtet werden.

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Prinz

Holz ist Teil eines lebenden Organismus. Holz ist nicht verspielt. Erst der Künstler verlangt dem Material etwas Verspieltes ab. Hier ist es die natürliche Struktur des Baumes. Der Künstler verwendete den Stamm und die starken, unteren Verästelungen. Er hatte sicherlich viele Ideen, und er hat seine Ideen reifen lassen, sie weiterentwickelt und mit ihnen gespielt. Am Ende war er nicht mehr sicher, ob er, der Künstler oder der Kirschbaum selbst, die Idee zur Gestaltung hatte.

Herausgekommen ist eine erhabene Skulptur. Geradlinig stellt der ursprüngliche Stamm den Torso dar, seine raue, und doch gleichmäßig behauene Struktur ähnelt dem Stoff, aus dem unsere Kleider sind. Aus dem Mantel ragt der Hals empor und geht über in einen ebenmäßig und elegant geformten Kopf. Unter der glatten Politur wird die natürliche Struktur des Holzes sichtbar. Facettenreich, wie die Mimik eines menschlichen Gesichts. Gekrönt wird dieses Haupt von den goldfarben lackierten Ästen, die der erhabenen Gestalt die Krone aufsetzen. Ein Prinz, oder vielleicht sogar ein künftiger König?

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