Freundschaft
Freundschaft ist ein abstrakter Begriff. Es benötigt ein gehöriges Repertoire an Fantasie, solche Wörter in der bildenden Kunst darstellen zu können. Wie geht Daniel Bucur hier vor? Er überlegt sich, womit er selbst Freundschaft assoziiert. Aus Emotionen, wie sich verbunden zu fühlen, mitten im Leben zu stehen und einem Gefühl von Dauerhaftigkeit, entsteht Schritt für Schritt das Bild von Freundschaft. Ein philosophischer Prozess der Verinnerlichung, der zu Beginn eines jeden neuen Kunstwerks steht.
Die Grundstruktur besteht hier aus einem massiven Eichenstamm, der entfernt auch an ein Segel denken lässt. Die raue Oberfläche der Außenkontur hat der Künstler mit der Motorsäge geschaffen. Das untere Ende ist glatt, das obere Ende ausgefranst. Geburt und Tod. Licht und Schatten. Alles, was eben auch zu einer Freundschaft dazu gehört. Gewicht bekommt das Stück durch die rote Beizung, die Farbe von Blut. So ist es Daniel Bucur gelungen, einen sehr komplexen Begriff auf das Wesentliche zu abstrahieren.
In der Mitte der Skulptur hat Bucur zwei ineinander verschlungene, feine Hände entstehen lassen. Dieser Ausschnitt wurde abschließend noch fein geschliffen. Er ist hell und man kann durchblicken und durchgreifen.
Die Freundschaft inmitten des Lebens. Eine abstrakte, aber dennoch treffende Metapher.