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Durchblick

Daniel Bucur schafft es immer wieder, den Betrachter zu verblüffen. Er lenkt den Blick auf das durchgezogene Dreieck, das sich in tiefen Einschnitten fortsetzt. Und plötzlich wird einem  bewusst, dass  sich Holz nicht einfach biegen lässt! Hier müssen wohl magische Kräfte am Werk gewesen sein.

Daniel Bucurs Magie liegt darin, Dinge, auch aus einem harten, nicht biegsamen Material wie Eiche, weich und fragil aussehen zu lassen. Diese Quadratur des Kreises hat der Künstler mit einem Modell aus Leder überbrückt, dessen Form er später eins zu eins auf das harte Eichenholz übertragen hat. Die perfekten Rundungen entgegen der Maserung, die daraus  entstandene Geschmeidigkeit zeugt von Perfektion und ist sorgfältiger und geduldiger Handarbeit geschuldet. Die Entstehung des Durchblicks lässt auch an das reale Leben denken. Oft denkt man, eine Situation in Sekundenbruchteilen ganz erfasst zu haben, doch erst bei genauerer Betrachtung erkennt man ihre Komplexität und auch Schönheit.

Weitere Skulpturen

Neugierig

Ein Auge, das aufmerksam in die Ferne blickt. Es nimmt alle Bewegungen wahr, es ist konzentriert, es beobachtet die gesamte Umgebung. Es dreht sich in alle Himmelsrichtungen und blickt auf den Stephansplatz hinunter.

Die Herausforderung für den Künstler lag darin, die natürliche Struktur des Holzes so in neue Bahnen zu lenken, dass das Objekt einem Sinnesorgan gleich zu neuem Leben erwacht. Die Skulptur ragt senkrecht nach oben und wurde aus einem massiven Stück Kantholz aus Esche gefertigt. Der Körper ist roh, aber regelmäßig geschnitzt. Daraus ragt ein Stück, welches von der vertikalen in die horizontale Achse gebogen ist. Dadurch verändert sich die Dynamik, die Form geht nun in die Breite und Ferne. Unterstützt wird dieser Eindruck durch eine völlig konträre Oberflächenbeschaffenheit. Der gerundete Teil ist nunmehr sorgfältig poliert und mit Schellack behandelt. Dadurch bekommt er nicht nur die Gestalt, sondern auch die feucht glänzende Oberfläche eines Auges. Den Körper würde man berühren, nicht aber so ein fragiles und intimes Sinnesorgan wie das Auge. Das Auge ist in Spannung, es beobachtet nicht träge. Das Auge ist wachsam und von Neugier erfüllt.

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Quasimodo

Verzehrende Leidenschaft stellt diese Büste dar. Im weltbekannten Roman von Victor Hugo verliebt sich Quasimodo, der missgestaltete Glöckner von Notre-Dame, in die schöne Zigeunerin Esmeralda. Vor dem Hintergrund des spätmittelalterlichen Paris spinnt sich eine turbulente Geschichte zwischen Verrat und Leidenschaft.

Die Skulptur besteht aus einem Eichenstück im Ganzen. Das Material verweist auf die Härte des Protagonisten, der Welt mit Widerstand zu begegnen. Den Kopf leicht geneigt, wie natürlich gewachsen, lässt sich unter der Oberfläche des Einfältigen ein nachdenklicher Geist erahnen. Die roh behauene Struktur wirkt auf den ersten Blick abstoßend, zeigt aber die emphatischen Züge eines vom Schicksal Gezeichneten. Die Unregelmäßigkeit der Maserung im Gesicht des Dargestellten, mit Löchern und Einschlüssen behaftet, unterstreicht die furchterregenden Züge des Glöckners von Notre-Dame. Zweige entsprangen der Mitte, diese Stellen bilden nun die Augen. Die Wallung des Blutes, der Liebe wird von der orangefarbenen Beizung unterstrichen. Die Tragik der Skulptur ähnelt dem turbulenten Ende des Romans: Esmeralda wird hingerichtet und Quasimodo  stirbt auf ungeklärte Weise, in seinen Händen die tote Geliebte.

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Zwei Vögel

Das Kücken reckt hungrig seinen Schnabel nach oben. Was wird die Vogelmutter wohl zur Fütterung bringen? Die Skulptur ist schmal und vertikal angeordnet. Wir sehen zwei Vögel, deren Köpfe und deren lange gerade Schnäbel zueinander streben. Unten der junge Vogel, abhängig und gierig nach oben sehend. Oben die versorgende Mutter, mit Liebe nach unten zum Kind blickend.

Gefertigt wurde das Objekt aus einem länglichen Stück Linde. Ein Baum, der den Slawen und Germanen als heilig galt. Häufig befand sich eine Linde in der Mitte des Dorfplatzes und symbolisierte den Ort der Geselligkeit. Unter ihnen wurde getanzt, getratscht und gelebt. Aber auch die Gerichtsbarkeit fand unter Linden statt, die im Altertum als Bäume der Wahrheit galten. Diese unauflösliche Wahrheit von uneingeschränkter Mutterliebe und dem aufrichtigen Vertrauen ihres Sprosses symbolisiert diese Skulptur auf hervorragende Weise. Durch die raue Oberfläche wirkt das Vogelpaar natürlich. Die leicht gelbliche Färbung ist ein Verweis auf den matten Glanz des Federkleides. Aus dem Baum des Lebens und der Wahrheit wurde ein Symbol der Abhängigkeit und Symbiose geschaffen, das durch die Trennung der beiden Schnäbel zusätzlich Spannung erhält. Hilflosigkeit, Fürsorge und das Stillen der natürlichen Bedürfnisse werden auf berührende Art und Weise dargestellt. Das Kücken reckt hungrig seinen Schnabel nach oben. Was wird die Vogelmutter wohl zur Fütterung bringen? Die Skulptur ist schmal und vertikal angeordnet. Wir sehen zwei Vögel, deren Köpfe und deren lange gerade Schnäbel zueinander streben. Unten der junge Vogel, abhängig und gierig nach oben sehend. Oben die versorgende Mutter, mit Liebe nach unten zum Kind blickend.

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