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Wiederholung

Schon auf den ersten Blick sehen wir Risse im Holz und die Unregelmäßigkeiten in der Maserung. Die Risse scheinen sich mit der Zeit zu verändern, sie scheinen zu wachsen, und sich wieder zu verengen. Sie machen der Wiederholung einen Strich durch die Rechnung. Der Mensch versucht hier, dem natürlichen Material eine Wiederholung aufzuzwingen.Ein Ding des Unmöglichen? Wir fragen uns, wie hat der Künstler gearbeitet. Hat er seine Gedanken wiederholt? Oder hat er die Wiederholung bewusst gestaltet, um unseren Blick auf den Gegenpol der Wiederholung zu lenken? Die Einzigartigkeit des Materials ist unverkennbar. Und doch drängt sich eine weitere Frage auf: Wurde das Grundmaterial vor der Idee ausgewählt?
Wurde hier bewusst ein Holzstück gewählt, das die Wiederholung konterkariert? Und dem Betrachter wird klar, dass eine zunächst einfache Skulptur mehr Fragen aufwerfen kann, als ein komplexes Gebilde. Das Objekt besteht aus mehreren geometrisch identen Grundelementen und wirkt daher einfach und sich wiederholend. Die Natur lässt die Einfachheit und Wiederholung aber nicht immer zu, sie ist nicht immer dafür geschaffen.

Weitere Skulpturen

Monolith

Wind und Wetter erodieren den Stein. Erst die Sanftmut des steten Wassers vermag das Gestein zu formen. Das unnachgiebig Sanfte schafft es, dieser harten Substanz seinen Stempel aufzudrücken, doch das dauert viele Jahrtausende, vielleicht sogar Jahrmillionen.

Holz dagegen ist ein fragiles Material, es kann geschnitten und gespalten werden, es kann brennen oder brechen. Selbst das härteste Eichenstück kann in wenigen Jahrzehnten verrotten und verwittern. Es gebietet Vorsicht in der Behandlung und Nutzung. Es muss gepflegt werden. Holz ist im Gegensatz zu Stein kein Material von ewiger Dauer. Hier jedoch hat Daniel Bucur durch die äußere Gestaltung einen massiven, unzerstörbaren Block geschaffen. Ein Gesteinsbrocken, der aus einem Vulkan in die Höhe geschleudert wurde, erstarrte und für die Ewigkeit erhalten blieb. Im Ganzen bleibt er liegen. Unzerstörbar für die nächsten Jahrhunderte.

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Guckloch

Ein wunderbares Detail dieser Skulptur ist die Oberfläche. Sie ist komplett gerundet, ohne Ecken und Kanten. Nach dem Schliff wurde sie in Bordeauxrot gebeizt und Daniel Bucur hat kleine Löcher in die Skulptur geschnitzt. Das Resultat ist eine exotische Schönheit mit dem Titel „Guckloch“.

Aber was stellt die Skulptur wirklich dar? Die Form erinnert uns an eine Amöbe. Ihr zugrunde liegt die faszinierende Eigenschaft, die Körperform komplett zu verändern. Dank herausragender Fähigkeiten erfolgt die Fortbewegung sowie die Nahrungsaufnahme, indem sie andere Kleinstlebewesen „umfließt“, gänzlich einschließt und dann verdaut. Am oberen Ende der amöbenartigen Skulptur hat sich in der Bewegung eine kleine Gabel gebildet. Kurz kann man hier einen Blick hindurch erhaschen, bevor sich das Guckloch mit der eigenen Bewegung wieder schließt. Und es ist nicht von Bedeutung, ob diese Figur nun mehr einem Guckloch oder einer Amöbe gleicht. Die Fantasie hilft uns hier eine Assoziation zu finden, der Künstler hatte jedoch anderes im Sinn. Und auch dies ist der Zweck eines Kunstwerkes – die Gedanken zu lenken und sie gleichzeitig frei zu geben. Der Betrachter bewegt sich so vom Gedanken des Künstlers fort, um seinen eigenen Zugang zurück zum dargestellten Objekt zu finden. Erstaunen entsteht durch Unvorhersehbares. Lassen Sie sich überraschen!

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Paar

Diese Skulptur hat Daniel Bucur aus Maulbeerholz gefertigt. Ein Baum, der in der neuen österreichischen Heimat des Künstlers gewachsen ist und gefällt wurde. Das Holz zeichnet sich durch seine besondere Härte aus und kann daher gut poliert werden.

Die ursprüngliche Form könnte einmal eine Astgabel gewesen sein, die beiden Äste bilden eine binäre Form. Sie stellen zwei zusammengewachsene Menschen dar, ein Paar. Die Oberfläche wirkt organisch, gerundet, nach einer Behandlung mit Schellack wurde sie aufwendig poliert und mit zahllosen Löchern versehen. Denn je nachdem aus welchem Winkel man die Skulptur betrachtet und je nachdem wie das darauf fallende Licht beschaffen ist – ob hart, ob weich, ob Sonnenlicht oder Kunstlicht – das Paar leuchtet, strahlt und scheint von innen zu glühen. So wie wir Menschen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln unterschiedliche Facetten zeigen. Auch haptisch ist die Skulptur ein Erlebnis. Mit geschlossenen Augen ertastet man die glatte warme Oberfläche, die Löcher durchdringen die „Haut“, sie zeigen uns das Innere. Und wie bei uns Menschen ist auch hier das Äußere nicht immer gleich dem Innenleben.

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