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Kiss on Top

Die Liebe wird die Welt retten, oder ist es doch die Schönheit wie Fjodor Dostojewski im Roman „Der Idiot“ schreibt? Wir wissen es nicht. Aber eines ist gewiss: Die Schönheit, die Daniel Bucur dem Holz entlockt, ist faszinierend.

Im alten Griechenland hieß die höchste Kategorie der Schönheit „kalos kagathos“, übersetzt bedeutet dies „schön und gut“. Schönheit und Wahrhaftigkeit, das Außen und Innen sind miteinander verbunden. Im wahrhaft Schönen erblühen immer auch die Wahrheit und das Gute. Wahre Schönheit enthält immer mehr als sich selbst, sie hat etwas Transzendentes.

„Kiss on top“ ist eine unserer Lieblingsfiguren: pure Emotion. Viel Feingefühl und Handwerkskunst ließen diese sinnliche Skulptur entstehen. Daniel Bucur verrät, dass hinter diesem „Kuss“ ursprünglich ein wertloses, teilweise verrottetes Stück Nussholz aus dem burgenländischen Leithagebirge stand. Der Mund entstand rein zufällig an der Stelle, an der zuvor ein morscher Ast aus dem Holz ragte. Zusätzliche Spannung erhält die Figur durch die unterschiedlichen Bearbeitungsmethoden der Oberfläche. Eine Verbindung des Imperfekten mit dem Perfekten.

Weitere Skulpturen

Pflanze

Der Titel dieser Skulptur lautet schlicht „Pflanze“. Aus dem Baum hat Daniel Bucur hier eine Pflanze geschaffen. Das harte Holz erscheint lebendig, biegsam und weich. Oft kann auch das Naheliegende neue Blickwinkel eröffnen.

Die Robinie ist eine Baumart, die ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist. Ihre rasche und einfache Verbreitung brachte sie schon in der frühen Neuzeit nach Europa. Neue Forstbestände entwickeln sich, und heute ist die Robinie ein äußerst weit verbreitetes Nutzholz. Eine Besonderheit allerdings unterscheidet das Robinienholz signifikant von anderen Holzarten: unter Bestrahlung mit UV-Licht fluoresziert es.

Daniel Bucur hat für seine Skulptur einer Pflanze Robinienholz verwendet. Noch immer lassen sich der obere Teil des Stammes und die große Astgabel erkennen. Dem Teil, der weitgehend in seiner ursprünglichen Form belassen wurde, steht ein aufwendig bearbeiteter und polierter Teil gegenüber. So wird Neugier geweckt. Dem Künstlichen und Glatten steht das Natürliche und Raue gegenüber. Und es kommt die Frage auf, ob dieser Zusammenhang „natürlich“ ist.

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Ohne Titel

Beim Anblick dieser Skulptur kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Daniel Bucur hat ein massives Stück Nussholz verarbeitet. Grundsätzlich war die nunmehrige Form als Astgabel vorhanden. Dennoch ist der Künstler in drei Arbeitsschritten vorgegangen. Zunächst näherte er sich an die neue Form mit einer Motorsäge an, um das Holzstück dann mit einer Flex weiter zu bearbeiten. Am Ende wurde in aufwendiger Schnitzarbeit der Oberfläche eine feine Struktur verliehen. Auf der hinteren Seite ist der Block kaputt, dem Betrachter ist die bearbeitete Seite zugewandt.

Durch die Herkunft des Materials stellt der Künstler einmal mehr die Verbindung zu seiner burgenländischen Wahlheimat Gols her. Der quaderförmige Sockel aus porösem Sandstein stammt ebenfalls aus der Nähe von Gols, aus dem Römersteinbruch in St.Margarethen. Die helle, cremige Farbe bildet einen schönen Kontrast zum dunklen Braun des Holzes.

Was wird hier dargestellt? Es könnte das geöffnete Maul einer Echse sein, oder ein gewaltiger fossiler Knochen, etwa von der Wirbelsäule eines Sauriers?

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Face to face

„Face to face“. Von Angesicht zu Angesicht stehen diese beiden Figuren direkt vor uns, sie gehören zusammen. Doch der Schein trügt.

Inspiriert von der Stammeskunst hat Daniel Bucur zwei Köpfe geschaffen. Als Ausgangsmaterial dienten zwei schmale Vierkanthölzer aus Eiche. Aufgrund der verwitterten Oberfläche am Sockel ist zu vermuten, dass es sich um ausgemustertes Nutzholz gehandelt hat. Die Köpfe sind sehr roh gearbeitet, in der Form überwiegt die Streckung in die Vertikale. Die Mimik wirkt ernst und erhaben, wie bei zwei Stammeshäuptlingen in einer politischen Zeremonie. Die Augen sind hervorgehoben. Die geschlossenen Lider strahlen Ruhe und Konzentration aus. Diese Energie überträgt sich rasch auf den Betrachter.

Der Titel „Face to face“ lässt viel Spielraum für eigene Interpretationen. Bezieht er sich auf die beiden Köpfe, die eigentlich zueinander schauen sollten, oder bezieht er sich viel mehr auf die Interaktion mit dem Betrachter? Eines scheint jedoch klar zu sein: Hier blickt die moderne, überzivilisierte, westliche Welt einer ursprünglichen Welt direkt ins Gesicht. Beide Blickwinkel lohnen einer genaueren und offeneren Betrachtung. Zwei Skulpturen, die Zeit und Ruhe beim Betrachten einfordern.

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