
No Name
Phantasie ist eine wichtige und ausgeprägte Fähigkeit künstlerischen Schaffens. Der Künstler gestaltet, er verwandelt und vor allem regt er spielerisch zum Nachdenken an. Aus einem unansehnlichen Alltagsgegenstand macht er ein Kunstwerk. Aus Langweiligem Interessantes. Oft sind die Gedankengänge nachvollziehbar und klar, manchmal lässt der Künstler die Hand intuitiv ihre Arbeit verrichten und es entsteht ein Phantasiegebilde, das den Betrachter mit vielen Fragen zurücklässt. Eines zieht sich aber immer durch die künstlerische Tätigkeit: etwas Neues wird erschaffen.
Hier sehen wir die Skulptur mit der selbstbewussten und zugleich trotzigen Bezeichnung: „no name“. Daniel Bucur hat das Stück Holz sorgfältig begutachtet, die Muse hat ihn geküsst und er hat seinen Händen freien Lauf gelassen. Er war im „flow“. Dieses Kunstwerk ist für ihn genauso wichtig, wie jedes andere. Es ist ein Ausdruck der Arbeit seiner Hände. Sie schufen unterschiedliche Oberflächen. Glatt und rau in einem Stück vereint.
Was bedeutet das aber für den Betrachter? Auch wir können der Phantasie freien Lauf lassen. Wir können uns von unserem objekthaften Denken befreien, unsere Vorurteile und vorgefertigten Meinungen wie Scheuklappen ablegen und frei von Ablenkung die Form betrachten. Das Material und die Oberflächenbeschaffenheit wirken lassen. Und wie bei der Arbeit des Künstlers kommen so auch unsere Gedanken in den „flow“.