
Die Giraffe
Die Giraffe ist der Inbegriff von Anmut. Erhaben erspäht sie bereits von Weitem Freund oder Feind. Schon im alten Ägypten glaubte man, Giraffen seien Orakelwesen mit schamanischen Fähigkeiten. Und wahrlich, schon alleine ihre Größe von bis zu sechs Metern und ihre scharfen Augen machen sie zum Inbegriff für den Blick in die Ferne. Ser(u), das ägyptische Wort für Giraffendarstellungen, bedeutet bis heute „erspähen“ beziehungsweise „in die Ferne blicken“, aber auch im symbolischen Sinne „vorhersagen“.
Die Skulptur von Daniel Bucur ist aus gelblichem Holz geschnitzt, poliert und mit Schellack überzogen. Bemerkenswert ist auch die Art, wie das Fell der Giraffe wiedergegeben wird. Zwar fehlen die Flecken, doch in Form und Gestalt erkennt der menschliche Geist sofort eine Giraffe. Eine gewisse Gedrücktheit kann man der Figur entnehmen. Ein sichtbares Zeichen von Verletzlichkeit. Denn obwohl Giraffen die größten am Land lebenden Säugetiere sind und sie den Blick in die Ferne besitzen, sind sie doch sehr zarte Geschöpfe. Geliebt und gejagt. Früher fertigte man aus den langen Sehnen Musikinstrumente und Bögen, das Fell war ein Statussymbol. Heutzutage dient die Giraffen jagd als reines Vergnügen der Großwildjäger. Von der Weltnaturschutzunion IUCN wurde die Giraffe deshalb auf die rote Liste der gefährdeten Tiere gesetzt. Mit dieser Skulptur soll die Aufmerksamkeit auf den Schutz dieser anmutigen Geschöpfe gerichtet werden.