
Quasimodo
Verzehrende Leidenschaft stellt diese Büste dar. Im weltbekannten Roman von Victor Hugo verliebt sich Quasimodo, der missgestaltete Glöckner von Notre-Dame, in die schöne Zigeunerin Esmeralda. Vor dem Hintergrund des spätmittelalterlichen Paris spinnt sich eine turbulente Geschichte zwischen Verrat und Leidenschaft.
Die Skulptur besteht aus einem Eichenstück im Ganzen. Das Material verweist auf die Härte des Protagonisten, der Welt mit Widerstand zu begegnen. Den Kopf leicht geneigt, wie natürlich gewachsen, lässt sich unter der Oberfläche des Einfältigen ein nachdenklicher Geist erahnen. Die roh behauene Struktur wirkt auf den ersten Blick abstoßend, zeigt aber die emphatischen Züge eines vom Schicksal Gezeichneten. Die Unregelmäßigkeit der Maserung im Gesicht des Dargestellten, mit Löchern und Einschlüssen behaftet, unterstreicht die furchterregenden Züge des Glöckners von Notre-Dame. Zweige entsprangen der Mitte, diese Stellen bilden nun die Augen. Die Wallung des Blutes, der Liebe wird von der orangefarbenen Beizung unterstrichen. Die Tragik der Skulptur ähnelt dem turbulenten Ende des Romans: Esmeralda wird hingerichtet und Quasimodo stirbt auf ungeklärte Weise, in seinen Händen die tote Geliebte.