_259_1_afc1166908748ff496796c0766e0ca70.jpg)
Guckloch
Ein wunderbares Detail dieser Skulptur ist die Oberfläche. Sie ist komplett gerundet, ohne Ecken und Kanten. Nach dem Schliff wurde sie in Bordeauxrot gebeizt und Daniel Bucur hat kleine Löcher in die Skulptur geschnitzt. Das Resultat ist eine exotische Schönheit mit dem Titel „Guckloch“.
Aber was stellt die Skulptur wirklich dar? Die Form erinnert uns an eine Amöbe. Ihr zugrunde liegt die faszinierende Eigenschaft, die Körperform komplett zu verändern. Dank herausragender Fähigkeiten erfolgt die Fortbewegung sowie die Nahrungsaufnahme, indem sie andere Kleinstlebewesen „umfließt“, gänzlich einschließt und dann verdaut. Am oberen Ende der amöbenartigen Skulptur hat sich in der Bewegung eine kleine Gabel gebildet. Kurz kann man hier einen Blick hindurch erhaschen, bevor sich das Guckloch mit der eigenen Bewegung wieder schließt. Und es ist nicht von Bedeutung, ob diese Figur nun mehr einem Guckloch oder einer Amöbe gleicht. Die Fantasie hilft uns hier eine Assoziation zu finden, der Künstler hatte jedoch anderes im Sinn. Und auch dies ist der Zweck eines Kunstwerkes – die Gedanken zu lenken und sie gleichzeitig frei zu geben. Der Betrachter bewegt sich so vom Gedanken des Künstlers fort, um seinen eigenen Zugang zurück zum dargestellten Objekt zu finden. Erstaunen entsteht durch Unvorhersehbares. Lassen Sie sich überraschen!